Bd. 3 Nr. 5 (2021): Selbstdeutung, Positionierung & Rollenfindung: Zum Selbst in der universitären Lehrer*innenbildung
Das Themenheft widmet sich einem Problem, das für jedwede (pädagogische) Lehrpraxis vorliegt: die Selbstpositionierung und Rollenfindung als Lehrende*r. Für den schulischen Lehrberuf ist dies viel diskutiert – für den hochschulischen Komplex, insbesondere in der Lehrer*innenbildung, lässt sich hier jedoch von einem Desiderat sprechen. Die Selbstpositionierung und Rollenfindung als Hochschullehrer*in scheinen nicht nur durch die allgemeine Fachkultur und das disziplinäre Selbstverständnis geprägt, sondern auch auf individuelle Repräsentant*innen und diese wiederum auf etwas Allgemeines angewiesen, an dem sie sich orientieren können. Dieser Verwobenheit von biographischen Erfahrungen mit Entwicklungslinien der jeweiligen Disziplin spürt das Themenheft nach. Es vereint unterschiedliche Selbstpositionierungen etablierter Hochschullehrer*innen als Lehrende der Lehrer*innenbildung. Entstanden sind individuelle – persönliche und abstrakte, (auto-)biografische und theoretische – Zugriffe auf ein diffuses Problem, die ein Bild von den Differenzen der selbstbezüglichen Positionierungsnotwendigkeiten in der universitären Lehre zu vermitteln imstande sind. Schließlich bietet das Themenheft Impulse für die Ausweitung eines bisher eher marginal thematisierten Aspekts des hochschuldidaktischen und -theoretischen lehrer*innenbildungsspezifischen Diskurses über die Rolle als Lehrende*r.