https://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/issue/feedPraxisForschungLehrer*innenBildung. Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung. (PFLB)2024-11-02T14:45:18+00:00Dr. Gabriele Klewingabriele.klewin@uni-bielefeld.deOpen Journal Systems<p>Die Zeitschrift steht im Paradigma von Forschung <em style="font-size: 13px !important; line-height: 20.8px !important;">und</em> Entwicklung und ist somit ein Ort, an dem Forschungsergebnisse und ihre praktischen Implikationen dargestellt und diskutiert werden. Den Schwerpunkt der Zeitschrift bilden also praxisnahe Beiträge zu lokalen Konzepten, Forschungen und weiteren standortbezogenen Aktivitäten.</p>https://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7567Ein struktureller Rahmen für studentische Praxiserfahrungen zur Unterstützung von Schulen in Ostsachsen angesichts des Lehrkräftemangels2024-11-02T14:45:18+00:00Anke Langneranke.langner@tu-dresden.deKatja Kuritzkatja.kuritz@tu-dresden.de<p>Die Diskussion über eine schlechte Verzahnung von Theorie und Praxis im Lehramtsstudium ist nicht neu, und auch ein zyklisch auftauchender Lehrermangel ist durchaus etwas Bekanntes im Diskurs der Erziehungswissenschaft. Wie beide Herausforderungen in einer krisenhaften Situation sich gegenseitig ergänzen können und sich neue Gestaltungsräume damit eröffnen können, soll in diesem Beitrag vorgestellt werden. Dafür wird die Pilotierung des Einsatzes von Lehramtsstudierenden an einem Tag in der Woche in der ländlichen Region nachgezeichnet, indem im Folgenden sowohl die Durchführung und die Erkenntnisse aus dem Pilot als auch die Ausgestaltung einer weiteren Umsetzungsphase bestimmt werden.</p>2024-11-13T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Anke Langner, Katja Kuritzhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7531Lernsituation international ausgebildeter Lehrkräfte und ihre Implikationen für eine differenzsensible Hochschullehre2024-10-15T09:05:14+00:00Anna Aleksandra Wojciechowiczwojciechowicz@uni-potsdam.deMarie Rüdigermarie.ruediger@uni-potsdam.de<p>International ausgebildete Lehrkräfte, die mit Hilfe von universitären Qualifizierungsangeboten anstreben, in Deutschland wieder in ihrem Beruf zu arbeiten, sind seit einigen Jahren Teil der Lehrer*innenbildung und an den deutschen Hochschulen präsent. Basierend auf Literaturarbeit und der Reflexion eigener bildungswissenschaftlicher Lehrpraxis in einem solchen Qualifizierungsangebot, dem <em>Refugee Teachers Program</em> der Universität Potsdam, nimmt der Beitrag die Lernsituation dieser Zielgruppen mit ihren spezifischen Bedarfen sowie die didaktischen Konsequenzen, die sich für eine differenzsensible Hochschullehre mit international ausgebildeten Lehrkräften ableiten lassen, in den Blick.</p>2024-11-08T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Anna Aleksandra Woiciechowicz, Marie Rüdigerhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7512Ein professionstheoretisches Wissensmodell für den Bereich Schulentwicklung in der Lehrer*innenbildung2024-10-04T17:42:48+00:00Andreas Schreierandreas.schreier@ph-tirol.ac.at<p>Lehrer*innen und Schulleitungen sehen sich in der Organisation Schule vielfältigen Herausforderungen gegenübergestellt. Dazu zählen u.a. der gesellschaftliche Wandel, der Umgang mit Heterogenität, die fortschreitende Digitalisierung oder die COVID-19-Pandemie. Das Fundament für einen situationsadäquaten Umgang mit derartigen Herausforderungen im Lehrberuf legt dabei die Lehrer*innenbildung. Sie ist gefordert, bei Studierenden ein professions- und schulbezogenes Entwicklungswissen grundzulegen. Dieser Beitrag geht deshalb der Frage nach, wie ein professionstheoretisches Wissensmodell aussehen könnte, in dem Wissensfacetten für den Bereich Schulentwicklung berücksichtigt werden. Empirisch gründet dieses Modell auf einer qualitativen Untersuchung, die sich der Fragestellung methodisch mittels Curriculumsanalysen und Expert*innen-Interviews annähert. Das Modell hält zentrale Facetten eines Schulentwicklungswissens – als Teil des (allgemein-)pädagogischen Wissens von Lehrer*innen – fest und zeigt im Ergebnis, dass sich Grundlagenwissen für den Bereich Schulentwicklung aus Wissen über die Lehrer*innen-Profession (Professionsverständnis), das Schulsystem und die Schule als Arbeitsplatz sowie Schulentwicklungsinstrumente zusammensetzt und dass für den Erwerb von Schulentwicklungswissen auch in Praktika und der Berufseingangsphase Möglichkeiten bereitgestellt werden sollten.</p>2024-11-02T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Andreas Schreierhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7435Situative Lernbegleitung in offenen materialbasierten Settings im Kindergarten2024-08-15T12:36:24+00:00Christine Bänningerchristine.baenninger@fhnw.chRahel Laubscherrahel.laubscher@fhnw.ch<p>Lernbegleitung in offenen Settings spielt auf der Kindergartenstufe eine wichtige Rolle, um Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und Lernprozesse anzuregen. Die Weiterbildung „Kunst trifft Mathematik im Kindergarten“ soll Lehrpersonen in der Lernbegleitung in offenen, materialbasierten Settings stärken. Die wissenschaftliche Evaluation macht die Vorstellungen gelingender Lernbegleitung der befragten Lehrpersonen in Bezug auf das Beobachten und Stützen in offenen materialbasierten Settings sichtbar. Nach der Weiterbildung zeigen sich drei verschiedene Grundhaltungen in Bezug auf Lernbegleitung: Allen gemein ist die Betonung der Wichtigkeit, die Tätigkeiten der Kinder lange zu beobachten, bevor gestützt wird.</p>2024-09-02T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Christine Bänninger, Rahel Laubscherhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7383Fachdidaktische Tagespraktika im Potsdamer Modell der Lehrer*innenbildung2024-07-10T09:36:31+00:00Stefanie Rotherstefanie.rother@uni-potsdam.deFrank Toschfrank.tosch@uni-potsdam.deMirko Wendlandmirko.wendland€@uni-potsdam.de<p>Das Unterrichtspraktikum im Potsdamer Modell der Lehrer*innenbildung, das Fachdidaktische Tagespraktikum (FTP), wird von den Studierenden zweifach realisiert: Unterrichten im Fach 1 (FTP 1) und im Fach 2 (FTP 2). Beide Unterrichtspraktika werden im Rahmen des PSI-Projekts „Kompetenzerwerb in Schulpraktischen Studien – Spiralcurriculum“ und auf der Grundlage des Konzepts „Standards und Kompetenzen in Schulpraktischen Studien“ (kurz: Spiralcurriculum) erstmals umfassend evaluiert. Aufbauend auf der Analyse zum FTP 1 wird im vorliegenden Beitrag das Kompetenzerleben der Studierenden durch die „Unterrichtsbesprechungen“, die „Zusammenarbeit in der Kleingruppe“ und die „Seminaristische Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung“ im FTP 2 untersucht, um Gelingensfaktoren für die Gestaltung qualitativ hochwertiger Unterrichtspraktika zu prüfen und zu konkretisieren. In vergleichender Perspektive zum FTP 1 kann festgehalten werden, dass im FTP 2 verstärkt die „Unterrichtsnachbesprechungen“ und die empfundene „Wichtigkeit des FTP für den professionellen Kompetenzzuwachs“ zum Kompetenzerleben beitragen, während die vorbereitenden, begleitenden und nachbereitenden Lehrveranstaltungen keinen Einfluss mehr nehmen. Zudem zeigen sich erstmals Effekte durch die im Praktikum wahrgenommenen Hospitationen. Die Umsetzung der vorbereitenden Unterrichtsplanung, die laut quantitativer Analyse den Kompetenzzuwachs der Studierenden eher nicht beeinflusst, gilt es weiter zu prüfen.</p>2024-08-13T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Stefanie Rother, Frank Tosch, Mirko Wendlandhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7351KEUK – ein Design zur kontrollierten Evaluation von Unterrichtskonzepten2024-07-02T15:08:15+00:00Matthis Kepserkepser@uni-bremen.de<p>Die Erstellung und ggf. Veröffentlichung von Unterrichtskonzepten ist in allen Fachdidaktiken ein zentraler Aspekt universitärer Ausbildung, Forschung und diesbezüglicher Transferbemühungen sowie schulischer Praxis. Jedoch mangelt es oft an der Praxiserprobung, was die Transparenz von diesbezüglichen Publikationen, aber auch deren Validität beeinträchtigt. Um dieses Problem anzugehen, wurde das Design zur kontrollierten Evaluation von (innovativen) Unterrichtskonzepten (KEUK) entwickelt. Das Verfahren involviert zwei Lehrkräfte und Klassen bei der Erprobung eines Unterrichtskonzepts, wobei nach den Lehrversuchen eine (möglichst umfassende) Evaluierung und anschließende Revision des Konzepts erfolgt. KEUK zeichnet sich durch seine ökonomische Durchführbarkeit, klare Verständlichkeit und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Forschungsanforderungen aus. Es bietet eine Möglichkeit zur Verbesserung und Validierung von Unterrichtskonzepten in den Fachdidaktiken und kann zudem einen Beitrag zur Hochschuldidaktik leisten, indem es Studierenden ein praxisnahes Experimentieren mit verschiedenen empirischen Methoden ermöglicht. Anschließbar ist KEUK an unterschiedliche Forschungsverfahren, insbesondere an Design (Based) Research bzw. Educational Design Research.</p>2024-07-26T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Matthis Kepserhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7350Fachdidaktische Leerstellen – ein Problem der Berufspraxis von Lehrkräften, die Gesellschaftslehre unterrichten?2024-07-02T14:17:55+00:00Sascha Heßsascha.hess@uni-bielefeld.deJan Handelmannjan.handelmann@uni-bielefeld.de<p>Dieser Beitrag diskutiert schwerpunktmäßig aus einer sozialwissenschaftsfachdidaktischen Perspektive den Umgang von Lehrkräften mit fachdidaktischem Wissen im Unterrichtsfach Gesellschaftslehre an Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen. Dazu werden auf der Grundlage qualitativer Interviews Strategien im Umgang mit fachdidaktischem Wissen rekonstruiert. Mit der Gesellschaftslehre geht es dabei um ein Unterrichtsfach, das sich durch Bezüge zu den universitären Studienfächern Geschichte, Sozialwissenschaften und Geografie auszeichnet – eine Kombination, die kaum eine Lehrkraft qua Studium aufweist. Vor diesem Hintergrund geht es um die Frage, welche Anforderungen sich für Lehrkräfte in Bezug auf das fachdidaktische Wissen in einem solchen Integrationsfach stellen. Ausgehend von den Ergebnissen schlägt der Beitrag Schritte hin zu einer fachdidaktisch-reflexiven Integrationskompetenz (F-R-I-K) vor.</p> <p>From a Social Science didactic perspective, this article focuses on how teachers deal with subject-specific didactic knowledge in the subject of Social Studies at comprehensive schools in North Rhine-Westphalia. Social Studies is a subject that is characterized by its links to the university subjects of History, Social Sciences and Geography – a combination that hardly any teachers have as part of their studies. Against this background, the question arises which requirements do teachers have in terms of didactic knowledge in such an integrated subject? Based on the results, the article proposes steps towards a subject-didactic-reflective integration competence (F-R-I-K).</p>2024-08-19T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Sascha Heß, Jan Handelmannhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7349LFB-Labs-digital: Schülerlabore als Ort der Lehrkräftefortbildung in der digitalen Welt2024-07-02T11:43:16+00:00Tim Kirchhofftim.kirchhoff@uni-bielefeld.deStefanie Schwedlerstefanie.schwedler@uni-bielefeld.deSimone Abelssimone.abels@leuphana.deAndres Acherandres.acher@uni-bielefeld.deDario Anselmettidario.anselmetti@physik.uni-bielefeld.deKris-Stephen Besakbesa@uni-muenster.deJonathan Biehljonathan.biehl@bwl.tu-freiberg.deEva Blumbergeva.blumberg@uni-paderborn.deAndreas Breiterabreiter@uni-bremen.deMaja Brückmannmaja.brueckmann@uol.deDoreen Büntemeyerdbuentemeyer@ifib.deMahdi El Teganimahdi.el_tegani@uni-bielefeld.deAlex Engelhardta.engelhardt@rptu.deNorbert Grotjohannnorbert.grotjohann@uni-bielefeld.deCelina Kielcelina.kiel@uni-bielefeld.deMichael Kleinemichael.kleine@uni-bielefeld.deRolf Koerberrolf.koerber@tu-dresden.deMaike Lambrechtmaike.lambrecht@uni-bielefeld.deAnna Lehmenkühleranna.lehmenkuehler@uni-bielefeld.deDavid Meyerdavid.meyer@uni-oldenburg.deAlina Mußhoffalina.musshoff@leuphana.deMaren Panhorstmpanhors@CeBiTec.Uni-Bielefeld.DEColin Peperkorncolin.peperkorn@uni-bielefeld.deKerstin Röllkekerstin.roellke@uni-bielefeld.deJürgen Rothj.roth@rptu.deMaria Sophie Schäfersmaria_sophie.schaefers@uni-bielefeld.deHenning Schülerhenning.schueler@uni-bielefeld.deLisa Stinken-Rösnerlisa.stinken-roesner@physik.uni-bielefeld.deSebastian Straußs.strauss@uni-muenster.deJanne Strickerjanne.stricker@uni-bielefeld.deKatrin Temmenkatrin.temmen@uni-paderborn.deKatja Tönsingkatja.toensing@physik.uni-bielefeld.deDan Verständigdan.verstaendig@uni-bielefeld.deClaas Wegnerclaas.wegner@uni-bielefeld.deNicole Wellensieknicole.wellensiek@uni-bielefeld.deAnnkathrin Wenzelannkathrin.wenzel@uni-paderborn.deDaniela Wördemanndaniela.woerdemann@uni-bielefeld.deMathias Zieglermziegler@physik.uni-bielefeld.deMartin Heinrichmartin.heinrich@uni-bielefeld.deMatthias Wildematthias.wilde@uni-bielefeld.de<p>Schülerlabore haben unter anderem zum Ziel, die Motivation, insbesondere das Interesse – i.S. einer gegenstandsbezogenen Motivation – von Schüler*innen an MINT-Themen und -Arbeitsweisen zu fördern. Darüber hinaus konnten sie sich schneller und produktiver als die formalen Bildungsorte den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen. Das Potenzial, Schülerlabore auch als innovative Orte der Lehrkräftefortbildung (LFB) zu nutzen und digitalisierungsbezogene Kompetenzen bei Lehrkräften aufzubauen, wurde bisher nicht ausgeschöpft. Im Verbundprojekt mit insgesamt acht Standorten werden Schülerlabore zu LFB-Labs-digital ausgebaut und die Frage nach Implementierungsvoraussetzungen gelingender Fortbildungen in der digitalen Welt im MINT-Bereich bearbeitet. In diesem Artikel werden die theoretische Fundierung, Ziele und anvisierten Forschungsarbeiten des Verbunds LFB-Labs-digital dargelegt. Zur Unterstützung der mit der forschungsbasierten Qualitätsentwicklung der MINT-bezogenen Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften betrauten Einrichtungen in den Ländern sollen in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum MINT des Bundes die Lernorte „Schülerlabore“ für die digitale LFB erschlossen werden, um vermittelt hierüber die Motivation von Schüler*innen für die MINT-Fächer zu fördern. Die in den Schülerlaboren evaluierten und vom fächerübergreifenden adaptiven Qualitätsmanagement für die LFB wissenschaftlich begleiteten Good-Practice-Beispiele werden zur Grundlage für den „Referenzrahmen LFB-Labs-digital“. Dieser wird – vor dem Hintergrund einer Ergebnistriangulation aus der Begleitforschung sowie den damit parallelisierten Studien zur Evidenzbasierung der Lehrkräftequalifizierung in der digitalen Welt und dem Musterqualitätshandbuch LFB – entwickelt und von einem Implementierungsbeirat mit ausgewiesenen Expert*innen in diesem Bereich auf Transferoptionen hin geprüft. Die digitale Infrastruktur für die LFB-Labs-digital-Veranstaltungsformate wird hierzu prozessbegleitend ausgebaut.</p>2024-08-19T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Tim Kirchhoff, Stefanie Schwedler, Simone Abels, Andres Acher, Dario Anselmetti, Kris-Stephen Besa, Jonathan Biehl, Eva Blumberg, Andreas Breiter, Maja Brückmann, Doreen Büntemeyer, Mahdi El Tegani, Alex Engelhardt, Norbert Grotjohann, Celina Kiel, Michael Kleine, Rolf Koerber, Maike Lambrecht, Anna Lehmenkühler, David Meyer, Alina Mußhoff, Maren Panhorst, Colin Peperkorn, Kerstin Röllke, Jürgen Roth, Maria Sophie Schäfers, Henning Schüler, Lisa Stinken-Rösner, Sebastian Strauß, Janne Stricker, Katrin Temmen, Katja Tönsing, Dan Verständig, Claas Wegner, Nicole Wellensiek, Annkathrin Wenzel, Daniela Wördemann, Mathias Ziegler, Martin Heinrich, Matthias Wildehttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7327Didaktisches Modell zur Förderung von Selbstreflexion in der Lehrpersonenbildung2024-06-23T15:05:19+00:00Juliane Fugejuliane.fuge@hdba.deMarius Neukominfo@mneukom.ch<p>Die Fähigkeit zur Selbstreflexion als Bestandteil von Selbstkompetenz ist in pädagogischen Berufen neben Sozial- und Fachkompetenz ein wichtiger Aspekt professioneller Handlungsfähigkeit. Sie ermöglicht Lehrpersonen den Aufbau von Vertrauen zu Schüler*innen, Eltern sowie Kolleg*innen, eine entwicklungsfördernde Beratung und individuelle Förderung im Unterricht sowie einen professionellen Umgang mit Lernbeeinträchtigungen, Störungen und schwierigen Gruppendynamiken. Zudem trägt sie zu grundlegender Selbstfürsorge und Stressbewältigung im Lehrberuf bei. Obwohl Selbstkompetenz ein anerkanntes Bildungsziel ist, wird sie in der ersten Ausbildungsphase der Lehrpersonenbildung kaum gefördert. Es mangelt bislang an einem einheitlichen Kompetenzverständnis sowie darauf bezogenen konsistenten Lehrkonzepten. Vor dem Hintergrund eines entwicklungspsychologisch und neurobiologisch fundierten Verständnisses von Selbstreflexion werden in dieser Arbeit die Bedingungen eines die Selbstreflexion fördernden Hochschulunterrichts umrissen und Unterrichtsformen und Instrumente für Hochschullehrende in ein grundlegendes didaktisches Modell integriert. Selbstreflexion wird als <em>Erleben und Verstehen von sich selbst in Beziehung zu anderen</em> konzeptualisiert, womit Vertrauensbildung, Beziehungsgestaltung, Selbsterfahrung sowie kommunikativer Austausch auf emotionaler Ebene in den Fokus gerückt werden. Wünschenswert ist die systematische Verankerung einer professionalisierten Förderung in universitären Curricula.</p>2024-07-29T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Juliane Fuge, Marius Neukomhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7295„Vom Wissen und Können zum Tun“2024-06-18T06:11:28+00:00René Wüthrichrene.wuethrich@ehb.swiss<p>Die zweijährige berufliche Grundbildung (EBA) ist eine tendenziell niederschwellige Ausbildung und ermöglicht einen einfacheren Zugang zu einer beruflichen Grundbildung als andere Bildungswege. Damit wird dem Anspruch auf Erhöhung von Inklusion Folge geleistet. Berufsfachschullehrpersonen begegnen im Unterricht heterogenen Lerngruppen, was entsprechende inklusive Kompetenzen erfordert. In Anlehnung an Filipiak (2020) wird das Modell inklusiver Kompetenzen von Lehrpersonen adaptiert und erläutert. Als Bezugsrahmen dienen hierzu empirische Befunde zur zweijährigen beruflichen Grundbildung (EBA). In einer qualitativen Erhebung mit offenen Leitfadeninterviews, Unterrichtsbeobachtungen und darauffolgenden strukturierten Dialogen wird das adaptierte Modell letztlich erweitert. Damit wird die Frage beantwortet, welche inklusiven Kompetenzen Berufsfachschullehrpersonen im Unterricht in der zweijährigen beruflichen Grundbildung (EBA) benötigen.</p>2024-07-10T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 René Wüthrichhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7184Aufgabenkultur im Sportunterricht2024-04-30T10:07:32+00:00Michael Pfitznermichael.pfitzner@uni-due.deNils Neubernils.neuber@uni-muenster.de<p>Die Sportpädagogik und die Sportdidaktik haben sich mit einem gewissen zeitlichen Verzug gegenüber den Didaktiken der naturwissenschaftlichen Fächer und der Mathematik den Anforderungen einer „neuen“ Aufgabenkultur zugewendet. Die Lernaufgabe wird als ergänzendes Aufgabenformat zur Bewegungsaufgabe diskutiert. Zur konzeptionellen Ausdifferenzierung in eine sportorientierte, eine künstlerisch-pädagogische und eine bewegungspädagogische Auslegung der Bewegungsaufgabe finden sich eine Reihe empirischer Studien zur aufgabenorientierten Gestaltung des Sportunterrichts. Jüngst wird die Aufgabenanalysefähigkeit von Sportlehrkräften in den Blick genommen. Zielebenen der entfalteten Aktivitäten sind die Entwicklung guter Aufgaben und die Qualifizierung von Sportlehrkräften für die Erteilung guten Sportunterrichts.</p>2024-05-23T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Michael Pfitzner, Nils Neuberhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7156Wirtschaftsbezogene Aufgaben in allgemein- und berufsbildenden Schulbüchern2024-04-09T16:03:51+00:00Udo Hagedornudo.hagedorn@uni-bielefeld.deMatthias Söllmatthias.soell@uni-rostock.deSophie Giglsophie.gigl@uni-bielefeld.deAlexia Kantisalexia.kantis@uni-bielefeld.deFriederike Schickfriederike.schick@uni-bielefeld.deMarcel Beyermarcel.beyer@uni-bielefeld.deFranziska Wolffranziska.wolf@uni-bielefeld.de<p>Aufgaben sind im Schulunterricht von zentraler Bedeutung, wie Blömeke et al. (2006) und Leuders (2014) zeigen. Dieser Artikel richtet ein besonderes Augenmerk darauf, wie Aufgaben in allgemein- und berufsbildenden Schulbüchern der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften formuliert sind und wie sich dies zu prinzipiellen Vorstellungen der entsprechenden Fachdidaktiken verhält. Dazu werden die Konzeption und ausgewählte Ergebnisse einer breiten Analyse von Aufgaben aus jeweils zwei einschlägigen Unterrichtswerken der Sozialwissenschaften in der gymnasialen Oberstufe und des Ausbildungsgangs Industriekaufmann/-frau vorgestellt. Im Rahmen einer strukturierend qualitativen Inhaltsanalyse wird ein Kategoriensystem mit den Kategorien Wissensart, kognitiver Prozess und Lebensweltbezug adaptiert, weiterentwickelt und angewandt (Bloemen et al., 2010; Maier et al., 2013). Neben der Reflexion der genannten Kategorien wird sowohl für den Bereich des allgemein- als auch den des berufsbildenden Aufgabenspektrums deutlich, dass sich disziplinäre Bezüge und auch unterschiedliche Fachkulturen zwar auf deren Aufgabenkonstruktion auswirken, in den Werken allerdings nicht in der Form, die ein Erstzugriff über die Organisation des Bildungssystems vermuten lassen würden: Keineswegs zeigt sich, dass Aufgaben im allgemeinbildenden Sozialwissenschaftsunterricht grundsätzlich lebensweltöffnend angelegt und die Aufgaben im berufsbildenden Bereich demgegenüber funktionsbezogen auf die individuelle Ausbildung zu verstehen sind. Didaktisch gewendet dienen die Ergebnisse der Untersuchung der differenzierten Arbeit mit Schulbuchaufgaben, bspw. vor dem Hintergrund der zunehmenden Heterogenität der Lerngruppen.</p>2024-05-23T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Udo Hagedorn, Matthias Söll, Sophie Gigl, Alexia Kantis, Friederike Schick, Marcel Beyer, Franziska Wolfhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7155Aufgabenkultur als Rahmung und Mittel heterogenitätssensiblen Unterrichtens2024-04-09T15:35:57+00:00Miriam Lükenmiriam.lueken@uni-bielefeld.deCarolin Dempkicarolin.dempki@uni-bielefeld.deBernd Gröbenbernd.groeben@uni-bielefeld.deMatthias Wildematthias.wilde@uni-bielefeld.de<p>Das Themenheft „Aufgabenkultur als Rahmung und Mittel heterogenitätssensiblen Unterrichtens“ dokumentiert die Bielefelder Frühjahrstagung 2023, die sich als Nachwuchstagung umfänglich mit dem Thema „Aufgaben und Aufgabenkultur“ aus der Perspektive der Lehrer*innenbildung und der Bildungsforschung beschäftigte. Dieses Editorial führt in das Themenheft ein und stellt die einzelnen Beiträge vor. Diese befassen sich mit verschiedenen Aufgabentypen, fachspezifischen Aufgabenkulturen sowie empirischer Forschung zu Aufgaben in den Fachdidaktiken Mathematik, Sport sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und verdeutlichen damit fachliche Differenzen von Aufgaben und ihre Bedeutung für heterogene Lerngruppen.</p>2024-05-23T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Miriam Lüken, Carolin Dempki, Bernd Gröben, Matthias Wildehttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7112Das Fetale Alkoholsyndrom als pädagogische Herausforderung2024-03-18T15:07:02+00:00Friederike Gödeckefriederike-goedecke@web.deTill Neuhaustill.neuhaus@uni-bielefeld.de<p>Der nachstehende Beitrag behandelt die pädagogischen Implikationen des fetalen Alkoholsyndrom (engl.<em> fetal alcohol spectrum disorder,</em> kurz: FASD). Dieses entsteht durch mütterlichen Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft und manifestiert sich in vielfältigen Störungen, Problemen und Behinderungen. Gleichzeitig handelt es sich bei FASD nicht um ein einheitliches Störungsbild, sondern um eine Benachteiligung, die sich in verschiedenen Dimensionen und Graden ausbilden kann – es wird daher, zumindest medizinisch, von einem Spektrum ausgegangen. Bislang wurde FASD vornehmlich aus medizinisch-diagnostischer Perspektive erforscht und diskutiert; die pädagogischen Implikationen wurden lediglich nachrangig thematisiert. Diesen Mangel an Thematisierung möchte dieser Beitrag adressieren, indem er sich einerseits dem Störungsbild FASD annähert und auf diagnostische Probleme hinweist, andererseits die Rolle von Schule bzw. pädagogischen Institutionen im Themenfeld FASD reflektiert. Der Beitrag endet mit der Identifikation von erziehungswissenschaftlichen Desiderata.</p>2024-04-03T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Friederike Gödecke, Till Neuhaushttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7081Lernumgebungen und „gute Aufgaben“ im Mathematikunterricht der Grundschule2024-02-19T13:00:58+00:00Thomas Rottmannthomas.rottmann@uni-bielefeld.de<p>Der Beitrag beschäftigt sich mit der Qualität von Aufgaben im Mathematikunterricht sowie mit einer Unterrichts- und Aufgabenkultur, die Anforderungen eines inklusionssensiblen Unterrichts Rechnung trägt. Ausgehend von der Frage, was „gute Aufgaben“ auszeichnet, wird diskutiert, wie das Potenzial „guter Aufgaben“ in Form von Lernumgebungen im Mathematikunterricht mit heterogenen Lerngruppen genutzt werden kann. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang Ansätzen zur Differenzierung mit Aufgaben zu. Der vorliegende Beitrag richtet dabei den Fokus auf die Differenzierung mit gestuften Aufgaben sowie auf die natürliche Differenzierung, welche auf der Verwendung von selbstdifferenzierenden Aufgaben aufbaut.</p>2024-05-23T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Thomas Rottmannhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7069“You’re Not Allowed to Give Us the Solution, but Can You Guide Us towards It?” 2024-02-14T14:41:06+00:00Sarina Scharnbergscharnberg@leuphana.deLaura Schillinglaura.schilling@leuphana.deDominik Leissdominik.leiss@leuphana.de<p>In task-based mathematics classes, where several solution approaches may be valid, diagnosing students’ solution processes and adaptively supporting them is a significant challenge for teachers. The question arises as to how mathematics teachers can successfully support students in solving these mathematical tasks and which aspects constitute adaptive teaching interventions. However, few studies have analyzed adaptive teaching interventions in the context of mathematics didactics. This paper first presents a detailed model of adaptive teaching interventions. Based on this model, the interventions of four secondary school mathematics teachers were analyzed using two methodological approaches. The applicability of the model was analyzed, and factors that hinder the adaptivity of teachers’ interventions were identified. The results show that 41–63 % of all identified teaching interventions were adaptive. Up to 55 % of the teachers’ interventions took place even though the students were not facing barriers within their learning processes. The sampled teachers faced major difficulties in diagnosing and in addressing the barriers in students’ solution processes. Furthermore, up to 65 % of all teaching interventions analyzed did not enable students to overcome barriers in their solution processes.</p>2024-03-18T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Sarina Scharnberg, Laura Schilling, Dominik Leisshttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7038Kompetenzorientierte Seminarbausteine für adaptives Klassenmusizieren2024-02-02T13:41:02+00:00Esther-Marie Verbüchelnesther.verbuecheln@leuphana.deMichael Ahlersmichael.ahlers@leuphana.de<p>Innerhalb des Artikels werden modulare Seminarbausteine für die Lehrkräftebildung im Fach Musik an das Handlungsmodell adaptiver Lernunterstützung (Lemmrich et al., S. 6–23 in diesem Heft) angebunden und dieses hinsichtlich der musikdidaktischen Passung und Potenziale untersucht. Als ein Ziel dieser Untersuchung wird das Potenzial der Verknüpfung bildungswissenschaftlicher Erkenntnisse sowie schulpraktischer und universitärer Erfahrungen (Ehmke et al., 2022) mit Inhalten und Methoden des Musikunterrichts diskutiert. Die in einem interprofessionellen Team erarbeiteten Bausteine führten zunächst zur Identifikation und Ausdifferenzierung von Kompetenzbereichen zur Planung und Durchführung adaptiven Klassenmusizierens in heterogenen Lerngruppen (Klieme & Warwas, 2011). Nachfolgend entstand eine darauf aufbauende, offen teilbare Ressource zum adaptiven Klassenmusizieren für die Hochschullehre in Form digital gestützter Blended-Learning-Bausteine. Dabei bieten sie den Lehramtsstudierenden Möglichkeiten der Entwicklung von Fähigkeiten in den Bereichen Professionswissen (Harris et al., 2009) und situationsspezifische Kompetenzen (Blömeke & Kaiser, 2017). Die Kompetenzbereiche des adaptiven Klassenmusizierens bilden dann in Verbindung mit videobasierter Fallarbeit (Krammer & Reusser, 2005) die didaktisch-methodische Grundlage der Bausteine. Der Beitrag liefert somit neue Einblicke in Kompetenzfacetten des schulischen Klassenmusizierens unter Berücksichtigung von Aspekten der Adaptivität und des Professionswissens.</p>2024-03-18T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Esther-Marie Verbücheln, Michael Ahlershttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7036Adaptive Lernunterstützung im Fachunterricht: Eine Einführung2024-02-01T17:41:49+00:00Svenja Lemmrichsvenja.lemmrich@leuphana.deTimo Ehmketimo.ehmke@leuphana.deKurt Reusserreusser@ife.uzh.ch<p>Mit Heterogenität in Schule und Unterricht pädagogisch angemessen umzugehen und allen Schüler*innen in heterogenen Lerngruppen zu ermöglichen, zentrale Bildungsziele zu erreichen, sind die größten Herausforderungen für die Schule. Unterrichtsforschung und Schulentwicklung nehmen deshalb verstärkt individualisierte bzw. personalisierte Lehr-Lern-Prozesse in den Blick. Erweiterte Anforderungen, die sich daraus für die Lehrpersonenaus- und -weiterbildung ergeben, betreffen die Frage, wie Lehrpersonen bestmöglich auf einen angemessenen Umgang mit Heterogenität vorbereitet werden können. Das vorliegende Themenheft beinhaltet Beiträge, die sich auf unterschiedliche Weise und aus unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln der Frage nähern, was unter einer fachpädagogisch und kommunikativ gehaltvollen adaptiven Lernunterstützung zu verstehen ist und was es dafür auf der Planungsebene braucht, damit eine solche Unterstützung im Unterricht umgesetzt werden kann. Das Themenheft wird von einem Beitrag eröffnet, in dem das Konzept einer adaptiven Lernunterstützung vorstellt wird. Es folgen Beiträge aus den Unterrichtsfächern Musik, Naturwissenschaft, Kunst und Mathematik. Abschließend folgen ein Beitrag zu digital gestütztem Feedback und ein Beitrag zu einem videobasierten Test zur Kompetenz angehender Lehrkräfte, adaptive Lernunterstützung wahrnehmen zu können, an.</p>2024-03-18T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Svenja Lemmrich, Timo Ehmke, Kurt Reusserhttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/7020Soziale Ungleichheit als Schwerpunkt in der Lehrer*innenbildung2024-01-18T19:08:15+00:00Friederike Kernfriederike.kern@uni-bielefeld.deSebastian Gehrmannsebastian.gehrmann@uni-bielefeld.deValerie Kastrupvalerie.kastrup@uni-bielefeld.deBeate Lingnaubeate.lingnau@uni-bielefeld.deAnton Meieranton.meier@uni-bielefeld.deUlrike Preußerulrike.preusser@uni-bielefeld.deSandra Siewertsandra.siewert@uni-bielefeld.deBjörn Stövesandstoevesand@uni-bielefeld.deEva Kristin Vogteva.vogt@uni-bielefeld.de<p>Im Mittelpunkt des Teilprojekts 3 „Fachdidaktische Professionalisierung unter Berücksichtigung sozialer Ungleichheit und Inklusion“ des Bielefelder Projekts BiProfessional der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (Förderkennzeichen: 01JA1908) stand die Frage, wie die Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit durch Lehrer*innenhandeln und institutionelle Diskriminierung in universitären Veranstaltungen verschiedener Fachdidaktiken in den Blick genommen werden kann, um bei Studierenden durch transdisziplinäre und phasenübergreifende Formate des Forschende Lernens ein reflexiv-kritischen Praxisverständnis zu entwickeln. Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse des Projekts dar, indem er zunächst grundlegende Begriffe klärt und in den Kontext allgemeiner sowie fachspezifischer Ungleichheitsphänomene setzt. Anschließend werden Konzepte aus den einzelnen Fachdidaktiken dargestellt, durch die angehende Lehrkräfte eine kritisch-reflexive Distanzierung zu ihren eigenen Wahrnehmungsmustern anstreben und deren potenziellen Zusammenhang mit einer möglichen Reproduktion sozialer Ungleichheit erkennen sollen. Die Ausführungen zeigen, wie Lehramtsstudierenden bewusst gemacht werden kann, auf welche Weise Schule und Unterricht als (Re-)Produktionsort und sie selbst als Lehrkräfte als Reproduktionsagent*innen von Ungleichheit eine zentrale Rolle spielen und dass eine entsprechend kritisch-reflexive Distanzierung gegenüber den eigenen Wahrnehmungsmustern eine notwendige Ressource zu deren Bearbeitung darstellt.</p>2024-02-25T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Friederike Kern, Sebastian Gehrmann, Valerie Kastrup, Beate Lingnau, Anton Meier, Ulrike Preußer, Sandra Siewert, Björn Stövesand, Eva Kristin Vogthttps://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/article/view/6902Videobasierte Messung von professioneller Handlungskompetenz im Bereich der adaptiven Lernunterstützung2023-12-01T09:26:37+00:00Svenja Lemmrichsvenja.lemmrich@leuphana.deTimo Ehmketimo.ehmke@leuphana.de<p>Adaptive Lernunterstützung hat das Ziel, das Unterrichtsangebot auf individuelle Lernvoraussetzungen der Schüler*innen abzustimmen, um ihnen ein Lernen in ihrer jeweiligen Zone der proximalen Entwicklung (Vygotsky, 1980) zu ermöglichen. Deshalb müssen Lehrpersonen in der Lage sein, im Dialog mit den Lernenden (fach-)präzise zu erkennen, was diese (noch nicht) können, und passgenau und proaktiv ihr Scaffolding-Verhalten auf individuelle Lernende ausrichten. Darauf müssen Lehrpersonen vorbereitet werden und entsprechende professionelle Handlungskompetenz erwerben. In dem Beitrag von Lemmrich et al. (S. – in diesem Heft) wird ein Handlungsmodell der adaptiven Lernunterstützung vorgestellt. In dem hier vorliegenden Beitrag möchten wir uns der Erfassung der Handlungskompetenz angehender Lehrpersonen im Bereich adaptiver Lernunterstützung nähern. Der Artikel präsentiert erste Ergebnisse einer Studie mit Lehramtsstudierenden im dritten Mastersemester (M.Ed. LA an Grundschulen/LA an Haupt- und Realschulen), die nach ihrem Langzeitpraktikum in einer Online-Studie zu einer Videovignette befragt wurden. Die deskriptiven Ergebnisse geben Einblicke, inwieweit angehende Lehrpersonen Maßnahmen der adaptiven Lernunterstützung wahrnehmen und wie sie die Qualität der Unterstützung und der Interaktion zwischen Lehrperson und Schüler*innen einschätzen. Korrelative Analysen zeigen, dass je mehr differenzierte Beobachtungen zu dem Unterrichtsvideo durch die Studierenden genannt wurden, desto positiver auch die Qualität der Unterstützung und die der Interaktion bewertet werden. Weitere Videovignetten und Erprobungen müssen folgen, um mehr über die Kompetenz der adaptiven Lernunterstützung und ihre Facetten zu erfahren und um den Einsatz dieses Instruments in der Ausbildung angehender Lehrpersonen zu erproben.</p>2024-03-18T00:00:00+00:00Copyright (c) 2024 Svenja Lemmrich, Timo Ehmke