Professionsbezogene Beratung im Spannungsfeld von Bildungsautonomie und curricularer Fremdbestimmung
Eine explorative Interview-Studie mit Lehramtsstudierenden im Rahmen des Tübinger Beratungsprojektes ProfiL
DOI:
https://doi.org/10.11576/pflb-5382Schlagworte:
Professionalisierung, Beratung, Subjektivierung, Subjektmodell, Bildung, BildungsgangAbstract
Lehramtsstudierende positionieren sich zu den Anforderungen von Studium und zukünftigem Beruf auf der Grundlage individueller Eingangsvoraussetzungen. Beratungsformate wie das Tübinger Projekt ProfiL sind konzeptionell darauf ausgerichtet, diese Vermittlung zwischen objektivem und subjektivem Bildungsgang zu unterstützen. Aus subjektivierungstheoretischer Perspektive entsteht jedoch die Frage, welche neuen Subjektmodelle und Subjektivierungsweisen mit solchen Beratungsangeboten in das Studium eingespeist werden. In einer narrativen Interviewstudie können diese Subjektivierungsweisen in ersten Ansätzen empirisch sichtbar gemacht werden: Beratungsteilnehmende verfolgen in der Auseinandersetzung mit Professionalitätserwartungen Subjektideen, die einerseits berufswunschbezogenen Normativen geschuldet sind. Andererseits bietet sich durch das Andocken an individuelle Voraussetzungen die Gelegenheit, programmatische Subjektmodelle (teilweise) zu überschreiben. Werden die inhaltlichen bzw. strukturellen Konzeptsetzungen zunehmend als Nichtpassung zu eigenen Entwicklungs- und damit Subjektivierungsbedarfen empfunden, brechen Teilnehmende die Beratung ab. Subjektorientierte Professionalisierung scheint demnach individuelle Anknüpfungs- und Adaptionsmöglichkeiten zu benötigen.
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