Sonderpädagogische Konsultation als reflexive Praxisberatung von Lehrkräften in der schulischen Inklusion
DOI:
https://doi.org/10.11576/pflb-5221Schlagworte:
Pädagogische Beratung, schulische Beratungstheorie, School Consultation, Konsultation, Praxisberatung, Supervision, sonderpädagogische Förderung, inklusive Erziehung und BildungAbstract
Bei der Umsetzung des inklusiven Erziehungs- und Bildungsauftrages kommt der Zusammenarbeit aller Beteiligten eine Schlüsselrolle zu. Beratung hat sich hier längst als eine der zentralen Methoden zur sonderpädagogischen Unterstützung etabliert, und mittlerweile liegt eine unüberschaubare Vielzahl an Beratungsansätzen vor, die allerdings nicht darüber hinwegzutäuschen vermag, dass das Feld der Schulberatung seit der Implementation erster schulischer Beratungsdienste im Zuge der Bildungsreform in den 1970er-Jahren bis zur Gegenwart in Theorie und Forschung unterbestimmt geblieben ist. Den Desiderata in der Forschung und dem weitgehenden Fehlen einer gegenstandsbezogenen Theoriebildung steht eine Flut an Praxisansätzen und Konzepten gegenüber. Dabei zeigt sich in den meisten Beiträgen eine gemeinsame Orientierung am Grundmodell der psychosozialen Beratung. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass der schulische Beratungsdiskurs im deutschsprachigen Raum insgesamt nur sehr selektive Bezüge zur internationalen Beratungsforschung herstellt und gerade die seit den 1950er-Jahren unter dem Konsultationsbegriff geführte Fachdiskussion kaum rezipiert wird. Mit dem Konsultationsansatz liegt ein alternatives Grundmodell für die Beratung vor, das durch seine triadische Struktur besser geeignet scheint, die Rahmenbedingungen und Bedarfslagen sowie Funktionen und Adressat*innen der Beratung im schulischen Kontext abzubilden, als es im dyadischen Modell der psychosozialen Beratung der Fall ist. – Im vorliegenden Beitrag werden unterschiedliche Theorieansätze und der internationale Forschungsstand zur School Consultation diskutiert und Implikationen für die Praxisberatung von Lehrkräften im Kontext sonderpädagogischer Förderung in der inklusiven Schule aufgezeigt. Unter inklusiven Vorzeichen, so das Fazit, stellt sich für den schulischen Kontext schließlich die Frage, auf welcher Ebene Veränderungen durch die Beratung angeregt werden sollen.
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