Verantwortungslose Behinderte
Widersprüche zwischen Ansprüchen im Inklusionsdiskurs und dem Gleichheitsanspruch von Demokratie
DOI:
https://doi.org/10.11576/pflb-5098Schlagworte:
beeinträchtigte Menschen, Behindertenrolle, Demokratie, Inklusionsdiskurse, sozialrollenbezogene VerantwortungAbstract
Ausgehend von einem soziologischen Verständnis von Behinderung und der Feststellung, dass auf Behinderung fokussierte Inklusionsdiskurse zur (Re-)Produktion des sozialen Phänomens Behinderung und zum Vorhandensein einer Behindertenrolle beitragen, wird verdeutlicht, dass sich auf dieser Grundlage für beeinträchtigte Menschen keine rollenspezifische Verantwortung – die im Hinblick auf Demokratie ein zentrales Moment darstellt – ableiten lässt. Gleichzeitig wird vor dem Hintergrund der Klärung, was sozialrollenbezogene Verantwortung meint, aufgezeigt, dass über die Behindertenrolle – die auf Hilfsbedürftigkeit und Passivität ausgerichtet ist – sozialrollenspezifische Verantwortung von nichtbeeinträchtigten Bürger*innen hergestellt wird. Zugleich bekommen von Beeinträchtigung betroffene Menschen keine (demokratierelevante) Verantwortung zuerkannt, sodass sie in einem Handlungsobjektstatus für nichtbeeinträchtigte Akteure verbleiben und dementsprechend auch keine Verantwortung für das Gelingen von Demokratie haben (können).
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