Adressierung und Readressierung in der schulischen Praxis
Überlegungen zum Potenzial der anerkennungstheoretischen Betrachtung der Praxis für die Professionalisierung von Lehrkräften
DOI:
https://doi.org/10.11576/pflb-4195Schlagworte:
Subjektivierung, Adressierung, Readressierung, Schulpraxis, Lehrer*innenbildungAbstract
Im Artikel werden Überlegungen fortgeführt, die im Rahmen eines Dissertationsprojekts zu Partizipationsprozessen von Schüler*innen in der gymnasialen Oberstufe angestellt wurden. Auf der Basis des praktikentheoretischen Ansatzes der „Anerkennung als …“ werden aus den im Projekt entstandenen Interviews mit Schülervertreter*innen und SV-Lehrkräften Beispiele für Prozesse der Adressierung und Readressierung herausgearbeitet. Diese verweisen auf die Komplexität von Anerkennungsprozessen im schulischen Kontext, aber auch auf ihren Erkenntnisgehalt für das Verständnis kommunikativen Handelns in diesem Rahmen sowie von dessen Effekten auf die Subjektbildung, sowohl von Schüler*innen als auch von Lehrkräften. Zudem werfen sie ein Schlaglicht auf den Bedarf nach einer reflektierten Aufarbeitung von negativen Subjektivierungserfahrungen bei Lehrer*innen und damit auch auf die Professionalisierungsbedarfe von Lehrkräften. Eine reflexive Haltung zu den reziproken Prozessen der Anerkennung könnte die Grundlage dafür sein, im Bewusstsein des eigenen Bedürfnisses nach Anerkennung einen professionellen Umgang auch mit Ablehnung und Abwertung herausbilden. Hierzu müssten neue, auf die Ermöglichung von Reflexivität ausgerichtete Forschungs- und Professionalisierungsformate entwickelt werden.
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